Finnland ist von Atomkraft und deren Funktionalität so überzeugt, wie von ihrer Sicherheit. Während also Deutschland seine Atomkraftwerke bis Ende 2022 abschalten will, geht Finnland einen anderen Kurs. Das Kraftwerk soll die Stromproduktion im Land um 14% anheben. Auch die Windenergie ist ein wachsender Sektor in Finnland, sodass künftig Stromimporte sinken könnten.
Ob das Gründe sind, weshalb die Regierung bisher keinen Anschein macht, die steigenden Strompreise für den Konsumenten zu regulieren? Die hohen und stark schwankenden Strompreise haben bereits jetzt erhebliche Auswirkungen und führen beispielsweise dazu, dass viele Stromanbieter in Finnland keine Langzeitverträge mehr ausstellen können.
Schweden
In den schwedischen Medien ist die politische Debatte um die Stromkrise recht besorgt. Es sollen einige Menschen sogar Bankkredite aufgenommen haben, um ihre Stromrechnungen bezahlen zu können. Einige denken, die Entscheidung das Atomkraftwerk in Ringhals niederzulegen, war falsch und begünstige die aktuelle Stromkrise. Andererseits zeigen Fälle wie Frankreich, dass Atomkraft an sich nicht ausreicht, um hohe Strompreise zu verhindern. Die bezahlen mehr als Schweden, heißt es vom ehemaligen Energieminister der Übergangsregierung Anders Ygeman. Erste Maßnahmen wurden am 21. Januar von der Regierung beschlossen: Eine davon wird einen Teil der Stromrechnungen einiger BürgerInnen übernehmen und stellt dafür 6 Milliarden schwedische Kronen zur Verfügung. Ab spätestens Februar sollen Haushalte 100 Kronen bekommen, wenn der Monatsverbrauch 700kw/h überschreitet. Verbraucht man über 2000kw/h, soll die Unterstützung bei 2000 Kronen liegen.
Nach einem Zurückkehren zu den alten Preisen sieht es derzeit nicht aus. Stattdessen werden wir uns an die hohen Preise gewöhnen müssen. Welchen Effekt die „Strompreiskrise“ auf die zukünftigen Investitionen in Stromkraftanlagen hat, werden wir sehen.